Manager Fehler # 10*
Association Bias
Manager Fehler # 10*
Association Bias
Unser Gehirn ist eine Verknüpfungsmaschine. Das gilt speziell auch für unsere Erfahrungen, die wir mit positiven aber auch negativen Ergebnissen in Verbindung bringen. Sollte eine neue Herausforderung trotz anfänglicher Zweifel gut ausgehen, suchen wir nach einem Vehikel, warum es so passiert ist. Als Deutsche kennt man dieses Kausalitäts-bedürfnis: Ob es nun um eine „Glücksunterhose“, ein bestimmtes Frühstück mit Müsli oder einen hellblauen Kaschmirpullover handelt. Solange wir nicht vom Gegenteil überrascht werden, glauben wir an diesen Zusammenhang. Dieses Phänomen geht auf Iwan Pawlow zürück: Unter-schiedliche Dinge werden miteinander verknüpft und verursachen positive Emotionen - schon sind wir bei der Werbung, die sich dem Association Bias zunutze macht.
Nicht nur, dass Erfahrung machmal dumm macht, deshalb ein anderes Beispiel. Wir knüpfen den Inhalt von schlechten Nachrichten an den Botschafter dieser Nachricht, mögen ihn deshalb nicht und wollen zukünftig nichts mehr mit ihm zu tun haben, s.a. Shoot the Messenger Syndrome. Es klappt zwar nicht immer, denn ein Gerichtsvollzieher wird sich nicht so einfach abschütteln lassen.
Wie schwer muss es z.B. für Sportler und speziell für Rennfahrer sein, diesen Bias zu bekämpfen. Denken Sie nur an einen verpatzten Start oder einen „Abflug“ bei 300 km/h an dieser speziellen Kurve beim Trainingsunfall. Inzwischen sind in der Psychologie sog. Konfronations-übungen zwar Gang und Gebe, trotzdem kann ein schlechtes Gefühl aufgrund der bisherigen Erfahrungen weiter bestehen. Doch wir sind alle nur Menschen, die nicht einfach nur einen Hebel umdrehen können.
Fazit:
Der Association Bias beeinträchtigt generell die Qualität unserer Entscheidungen und das sollte man im Hinterkopf berücksichtigen. Wie sinngemäß Mark Twain folgerte... „Wir sollten darauf achten, einer Erfahrung nur so viel Weisheit zu entnehmen, wie in ihr steckt...“
*Denkfehler sind systematische Abweichungen zur Rationalität zum optimalen, logischen, vernünftigen Denken und Verhalten. Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens